In der Liebe und in Beziehungen geht es viel um das Verständnis für den anderen. Ein großer und häufiger Streitpunkt ist in Beziehungen der unterschiedliche Umgang mit Emotionen. Doch warum fällt es Männern vergleichsweise schwerer, mit Gefühlen umzugehen – vor allem wenn diese mit Schwäche, Trauer oder Sensibilität zu tun haben? Dieser Artikel geht diesem Phänomen auf den Grund. Und plädiert gleichzeitig für mehr Verständnis.

 

Die Frage nach der Männlichkeit

Bei Männern denkt man an Stärke, Kontrolle und Selbstbewusstsein. Ganz ehrlich: Wie soll ein Mann sich da trauen, eher weinerlich, schwächlich oder emotional aufzutreten? Hierbei geht es um Erwartungshaltungen und Klischees. Für schwache Männer gibt es kaum gesellschaftliche Akzeptanz. Und schließlich gibt es keinen Mann, der als Weichei auftreten möchte. Die “schwachen” Emotionen trainiert er sich deshalb bereits während seiner Kindheit grundsätzlich ab. Denn würde er sie öffentlich zeigen, käme das gleich damit, Schwäche zu zeigen – und nicht mehr so männlich zu sein.

 

Indianer und der Schmerz

Auch das bekannte Sprichwort “Der Indianer kennt keinen Schmerz” hat einen Einfluss auf das Verhalten des Mannes. Das Sprichwort zeigt schon kleinen Jungs, Schwäche möglichst zu verbergen. Nicht gerade förderlich für den erwachsenen Mann. Denn was man einmal als Kind verinnerlicht hat, verbleibt oft im Wesen eines Menschen. Töchter werden anders erzogen. Sie können mit ihren Müttern vielfältig über Gefühle reden. Söhne richten sich mehr nach ihrem Vater. Dieser wiederum hat auch gelernt, über Gefühle nicht zu sprechen. Ein Teufelskreis.

 

Mit Verständnis zum Ziel

In Beziehungen leiden Frauen mitunter darunter, wenn ein Mann sich vor ihr nicht richtig öffnen, seine Gefühle nicht ausreichend zeigen kann. Das kann sich etwa darin äußern, dass er sich nicht traut “Ich liebe dich” zu sagen. Hier hilft nur Verständnis. Denn nicht nur die Frau leidet darunter, auch der Mann fühlt sich emotional oft unterlegen, da er es nie gelernt hat, Emotionen richtig zu benennen. Hierbei ist es wichtig, ihm genügend Vertrauen entgegenzubringen. Ihn zu drängen, bewirkt oft das Gegenteil – und setzt ihn nur unter Druck.

 

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